TCP, IP und Co
Was ist die Bedeutung und Aufgabe von Netzwerkprotokollen? Wir stellen
Ihnen die wichtigsten Fakten zu TCP, IP und Co vor.

Netzwerke umspannen den Erdball |
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von Ralf Horn
Netzwerk-Protokolle sind technische Übertragungsprinzipien mit festen Regeln
für den Ablauf der Datenübertragung zwischen Sender und Empfänger. Sie
enthalten die Beschreibung für den Aufbau, die Aufrechterhaltung, den
Austausch von Daten und über den Abbau der Nachrichtenverbindung. Bei
Protokollen im Allgemeinen handelt es sich um festgelegte Standards für
einen Datenaustausch. Sie regeln das Verhalten beim Transfer und machen eine
Kommunikation erst möglich. Meist werden für diese Vorgänge mehrere
Protokolle benötigt, die dann nacheinander in Aktion treten.
TCP
Die TCP/IP-Protokolle wurden für den Datenaustausch in uneinheitlichen
Rechnernetzen, also Rechner verschiedener Hersteller mit unterschiedlichen
Betriebssystemen, entwickelt (heterogone Netzwerke) und 1974 offiziell
eingeführt.
Die Protokollspezifikationen sind in sogenannten RFC-Dokumenten (RFC -
Request for Comment) festgeschrieben und veröffentlicht. Aufgrund ihrer
Durchsetzung stellen sie Quasi-Standards dar.
TCP steht für 'Transmission Control Protocol' (Schicht 4) und IP für
'Internet Protocol' (Schicht 3). Die Schichten 5 - 7 des OSI-Standards
werden in einer Anwendungsschicht zusammengefasst, da die
Anwendungsprogramme alle direkt mit der Transportschicht kommunizieren. In
Schicht 4 befindet sich neben TCP, welches gesicherten Datentransport durch
Windowing ermöglicht, auch UDP (User Datagram Protocol), in dem
verbindungsloser und ungesicherter Transport festgelegt ist. Beide
Protokolle erlauben durch die Einführung der sogenannten Ports den
parallelen Zugriff unterschiedlicher Anwendungsprogramme auf den selben
Rechner.
In Schicht 3 ist das verbindungslose Internet-Protokoll (IP) angesiedelt.
Datenpakete werden auf den Weg geschickt, ohne dass auf eine
Empfangsbestätigung gewartet werden muss. IP-Pakete dürfen unter bestimmten
Bedingungen sogar vernichtet werden. In Schicht 3 werden damit auch die
IP-Adressen festgelegt. Hier findet auch das Routing, die Wegsteuerung eines
Paketes von einem Netz ins andere, statt. Ebenfalls in diese Ebene
eingegliedert sind die ARP-Protokolle (ARP - Address Resolution Protocol),
die zur Auflösung (Umwandlung) einer logischen IP-Adresse in eine
physikalische (z. B. Ethernet-) Adresse dienen und dazu sogenannte
Broadcasts (Datenpakete, durch die alle angeschlossenen Stationen
angesprochen werden) verwenden. ICMP, ein Protokoll, das den Austausch von
Kontroll- und Fehlerpaketen im Netz ermöglicht, wird ebenfalls in dieser
Schicht ausgeführt. Die Schichten 1 und 2 sind gegenüber der Schicht 3
protokolltransparent. Sie können durch standardisierte Protokolle wie
beispielsweise Ethernet (CSMA/CD), FDDI, SLIP (Serial Line IP), PPP (Point-to-Point
Protocol) oder andere Übertragungsverfahren realisiert werden.
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